Du betrachtest gerade Saisonvorschau FC St. Pauli: Die bunte Mische vom Kiez

Saisonvorschau FC St. Pauli: Die bunte Mische vom Kiez

Sportlich reicht es momentan beim FC St. Pauli nur für die 2. Liga. In anderen Bereichen macht dem Team aus Hamburg keiner etwas vor. Anders als es die Vereinsfarben erwarten würden, nimmt der Club eine Vorreiterrolle im Kampf gegen Diskriminierung und Homophobie ein. Was bei manchen Teams wie abgekartete Marketing-Strategie wirkt, kommt beim FC St. Pauli wie eine Selbstverständlichkeit rüber. Trägt das neue Regenbogentrikot die Jungs vom Millerntor ins obere Tabellendrittel?

Die letzte Saison

Lange hielt der FC St. Pauli im Kampf um den Aufstieg mit. Im April begannen die Konkurrenten allmählich davon zu ziehen. Der Verein reagierte und versuchte mit dem Trainerwechsel auf Jos Luhukay noch einmal einzugreifen. Der Plan ging nicht auf. Am Ende rutschte das Team noch bis auf Platz 9 ab. Besonders die Defensive ließ sich ein ums andere Mal düpieren.

Anhaltendes Verletzungspech

Die Suche nach dem besten Torschützen der vergangenen Saison führt den interessierten Analytiker bis auf Platz 36 der Torjägerliste. Ganze sieben Tore erzielte Dimitrios Diamantakos. Alex Meier und Henk Veerman kommen auf sechs Saisontore. Zur Verteidigung der drei Stürmer ist zu erwähnen, dass alle nur circa die Hälfte der Saisonspiele absolvieren konnten. Die Verletzungssorgen im Angriff zogen sich auch durch die Vorbereitung im Sommer. Aktuell befindet sich mit Diamantakos nur ein gesunder Stürmer im Kader. Hier muss definitiv noch nachgebessert werden.

In der Defensive sind die Personalsorgen schon deutlich geringer. Philipp Ziereis fällt momentan noch nach seinem Kreuzbandriss aus. Auf der Innenverteidiger-Position ist der FCSP allerdings gut aufgestellt. Mit Leo Östigard kommt zudem noch ein junger Norweger von Brighton & Hove dazu. Eng wird es eher auf der linken defensiven Seite. Der einzige gelernte Linksverteidiger im Kader ist Daniel Buballa. Eine Verletzung könnte auch hier ungeliebte Notlösungen fordern. Im zentralen Mittelfeld sind Kapitän Johannes Flum und Neuzugang Rico Benatelli momentan nicht einsatzbereit. Hier schmerzt besonders der Abgang von Jeremy Dudziak zum Stadrivalen HSV.

Was sagen die Wettanbieter?

Wenn es nach den Buchmachern geht, hat der FC St. Pauli in der bevorstehenden Saison nichts mit dem Aufstiegskampf zu tun. Die Quote für einen Abstieg des FCSP fällt sogar niedriger aus. Für 10€ Einsatz werden bei einem Abstieg 65€ ausgezahlt. Für den Aufstieg gäbe es immerhin 90€.

Viele Abgänge, kaum Neue

In Jeremy Dudziak, Sami Allagui, Jan-Marc Schneider, Richard Neudecker und Alexander Meier verließen fünf potenzielle Stammspieler den Verein vor der neuen Saison. Ersatz ist bisher noch nicht wirklich verpflichtet worden. Besonders in der Offensive hat das anhaltende Verletzungspech Auswirkungen auf die Kaderbreite. Aktuell hat Jos Luhukay kaum noch Spielraum. Ein paar Neuzugänge sollten die Hamburger bis zum Ende der Transferphase noch präsentieren.

ZugängeAbgänge
Luca Zander (SV Werder Bremen)Jeremy Dudziak (Hamburger SV)
Rico Benatelli (Dynamo Dresden)Richard Neudecker (VVV Venlo)
Borys Tashchy (MSV Duisburg)Maurice Litka (Preußen Münster)
Aurel Loubongo-M’Boungou (eigene Jugend)Jan-Marc Schneider (Jahn Regensburg)
Leo Östigard (Brighton & Hove, Leihe)Sami Allagui (Royal Mouscron)
Cenk Sahin (FC Ingolstadt, Leihende) Brian Koglin (1. FC Magdeburg)
Korbinian Müller (unbekannt)
Alexander Meier (unbekannt)
Justin Hoogma (TSG Hoffenheim, Leihende)

Player To Watch

Ohne die vielen Verletzungen wäre Christopher Buchtmann heute wohl nicht beim FC St. Pauli unter Vertrag. Immer, wenn er drauf und dran war, sein volles Potential auszuschöpfen, funkte die nächste Zwangspause dazwischen. Erst kürzlich hat er seinen Vertrag in Hamburg verlängert. Der kreative Kopf des Teams zeigte sich in der letzten Saison auch torgefährlich. Der offensive Mittelfeldspieler erzielte fünf Tore und vier Vorlagen. In gesundem Zustand ist er aus dem Team nicht wegzudenken.

Ausblick

Drei Mal sind von Jos Luhukay trainierte Teams bereits in die Bundesliga aufgestiegen. Dass in dieser Saison der vierte Aufstieg dazukommt, ist eher unwahrscheinlich. Die Abgänge wurden bisher nicht kompensiert und anhaltende Verletzungssorgen lassen den Kader schrumpfen. St. Pauli wird sich wohl mit einem Platz im Mittelfeld der Liga begnügen müssen.

Quelle: Die falsche 9
Autor: Moritz

Schreibe einen Kommentar