Am Mittwoch kam es zu einem Arbeitstreffen der niedersächsischen Innenministerin Daniela Behrens sowie Vertretern von Hannover 96 und Eintracht Braunschweig – u. a. mit Martin Kind und Nicole Kumpis, den Präsidenten der beiden Klubs. Im Anschluss an das Treffen hat sich die SPD-Politikerin, die Ministerin für Inneres und Sport ist, für ein Gästefanverbot beim Niedersachsenderby ausgesprochen, das zunächst für die kommende Saison gelten soll.
Grund für das Treffen war das vergangene Niedersachsenderby zwischen Eintracht Braunschweig und Hannover 96. Sieben Personen wurden „direkt oder indirekt“ durch das Einsetzen von Pyrotechnik bei der Partie verletzt. Schon kurz nach dem Derby kündigte Behrens auf Social Media an, dass dies Konsequenzen haben muss. Nun hat sich die Ministerin für ein Gästefanverbot in der kommenden Saison ausgesprochen.
Grund dafür ist das Verhalten einiger weniger Chaoten, die unbelehrbar scheinen und durch ihr Verhalten immer mehr friedliche Zuschauer abschrecken. Statt stimmungsvoller Unterstützung für die Mannschaften zu zeigen, wird von einer vermummten Minderheit das Stadion zerlegt und exzessiv Pyrotechnik gezündet. Das bedeutet eine ernste Gefahr für die Mehrheit der friedlichen Fans, für die eingesetzten Ordner und für die Polizeikräfte. All das nehmen wir nicht länger hin! Deshalb habe ich die Vereine heute gebeten, dafür zu sorgen, dass die Niedersachsenderbys in der kommenden Spielzeit ohne auswärtige Zuschauer stattfinden. Die Gastblöcke werden leerbleiben! Weder ich, noch die Vereine und auch nicht die überwiegende Mehrheit der Fußballanhänger wünschen sich derartig einschneidende Maßnahmen, aber wir sind an einem Punkt, an dem wir der gewaltbereiten Minderheit im Stadion klarmachen müssen: Das Ende der Fahnenstange ist erreicht! Ich hoffe sehr, dass dieser Schritt, der ausdrücklich nicht auf Dauer angelegt ist, dazu führt, dass sich die Szenen auch einmal selbst kritisch hinterfragen und sich von der Gewalt und denen, die sie ausüben, klar distanzieren.“
Daniela Behrens am 24.02.2024
Quelle: Presseinformationen des niedersächsischen Ministerium für Inneres und Sport
Die Präsidentin von Eintracht Braunschweig, Nicole Kumpis, nimmt den Wunsch der Politikerin ernst, glaubt aber auch an andere Lösungsmöglichkeiten. Ein Ausschluss von Gästefans wäre für sie ein Ultima Ratio. Martin Kind hat zudem neue Maßnahmen für die kommende Saison angekündigt, die in der Arena in Hannover geplant sind. Neben baulichen Maßnahmen soll dies auch die Videotechnik, zur besseren Identifizierung bei Fehlverhalten, betreffen.
Eine finale Entscheidung ist damit noch nicht getroffen. Es deutet sich aber an, dass die kommenden beiden Derbys – sofern die Eintracht die Klasse hält – ohne Gästefans stattfinden werden.
Autor: Christian Link
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