Kaum hat die aktuelle Pokalsaison ihren Sieger gefunden, steht die neue Saison 2022/23 schon vor der Tür –zumindest die Auslosung für die 1. Runde. Welche Derbys oder spannende Spiele sind möglich?
Seit heute haben sich alle 64 Vereine für den DFB-Pokal qualifiziert. Gelost wird wie immer aus zwei Töpfen, dem Profitopf und dem Amateurtopf. Daraus könnten einige spannende Konstellationen entstehen. David gegen Goliath, wer stolpert über den großen Favoriten? Wir präsentieren euch eine Auswahl an möglichen Duellen in der 1. Pokalrunde.
1860 München – FC Bayern
Das letzte Münchner Stadtderby fand – Ihr ahnt es – im DFB-Pokal statt. Die Stimmung war aufgeheizt, insgesamt verwies Schiri Gagelmann drei Spieler des Feldes, die Sechzger fighteten wie Löwen und zwangen den schier übermächtigen Stadtrivalen in die Verlängerung. Die Blauen hatten das Elfmeterschießen schon vor Augen und mussten sich in der Nachspielzeit der Verlängerung dann doch noch geschlagen geben: Ribéry, Elfmeter, Tor. Die Bayern zogen ins Halbfinale ein. Nach 14 Jahren wären wir bereit für das nächste Kapitel der Münchner Derbygeschichte!
Kickers Offenbach – Eintracht Frankfurt
Offenbach und Frankfurt – diese Rivalität hat lange Tradition. Bereits in den 1930er Jahren zu Zeiten der Gauliga galt die Stimmung im Mainderby als vergiftet. 1963 wurde die Eintracht in die neu gegründete Bundesliga aufgenommen, die Kickers gingen leer aus. Bis heute läuft Offenbach den Erfolgen des Rivalen aus der Finanzmetropole hinterher. Derzeit trennen beide Vereine drei Ligen. Das bislang letzten Duell in einem Pflichtspiel fand in der 1. Rundes des DFB-Pokals 2009/10 statt. Damals siegte die SGE mit 3:0 auf dem Bieberer Berg.
[the_ad id=”3219″]Stuttgarter Kickers – VfB Stuttgart
Die Machtverhältnisse in der baden-württembergischen Landeshauptstadt sind ohne Zweifel geklärt. Nichtsdestotrotz schauen Fußball-Traditionalisten wehmütig auf die Waldau, wo die Kickers ihre Heimspiele derzeit nur in der Oberliga austragen. Passend zur eventuellen Rückkehr in die Regionalliga wäre ein Stuttgarter Derby in der 1. DFB-Pokal-Runde. Letztmals trafen die Kickers und der VfB übrigens in der Bundesliga aufeinander. Während der VfB am Ende der Saison 1991/92 die Meisterschale in die Höhe reckte, stiegen die Kickers in die 2. Liga ab. Seitdem entfernten sich die Rivalen sportlich immer mehr.
[the_ad id=”3219″]Eintracht Braunschweig – Hannover 96
Das Wurzeln des Niedersachsenderbys reichen bis weit vor unsere Zeit zurück. Für den endgültigen Auslöser der Rivalität sorgte die Bundesliga-Gründung 1963. Alles deutete darauf hin, dass Hannover 96 den Zuschlag erhält. Am Ende durfte jedoch die Eintracht aus Braunschweig als Gründungsmitglied der Bundesliga jubeln. Auch aufgrund der seltenen Austragungen in den vergangenen Jahrzehnten zählen die Duelle zwischen Hannover und Braunschweig zu den stimmungsvollsten im ganzen Land.
Dynamo Dresden – Hansa Rostock
Der Fußball-Osten strotzt nur so vor Tradition! Im vergangenen Jahr feierten zwei der ganz großen Ostklubs gemeinsam den Aufstieg in die 2. Liga. Durch den Abstieg Dynamos ist Hansa Rostock neben Union Berlin der einzige Verein aus der ehemaligen DDR, dessen Kugel bei der Auslosung im Profitopf liegen wird. Somit wäre auch der Ostklassiker zwischen Dresden und Rostock möglich. Auf diese stimmungsvolle, vor Tradition und Leidenschaft triefende Atmosphäre dürfte sich nahezu jeder in der 1. Runde freuen – vielleicht abgesehen von Polizei und Ordnungskräften.
[the_ad id=”3219″]SpVgg Bayreuth – 1. FC Nürnberg
Die SpVgg Bayreuth kehrte nach 32 Jahren in den Profifußball zurück und hievt damit die Region Oberfranken wieder auf die deutsche Fußball-Landkarte. Ganz anders sieht die Lage im benachbarten Mittelfranken aus. Hier spielt mit dem 1. FC Nürnberg ein neunfacher deutscher Meister seit Jahrzehnten im Profifußball – mittlerweile zweitklassig. Zu einem Duell zwischen der “Oldschdod” und dem “Club” kam es zuletzt 1980 in der 2. Bundesliga.
VfB Lübeck – Holstein Kiel
Wer ist die Macht im „echten Norden“? Die Aktualität spricht eher für die KSV Holstein, die ab dem Sommer in ihre sechste Zweitligasaison am Stück geht und zuletzt sogar am Tor zur Bundesliga anklopfte. Die Vergangenheit spricht eher für den VfB Lübeck. Um die Jahrtausendwende verbrachten die Marzipanstädter vier Jahre in Liga 2. Dazwischen begegneten sich beide häufig in den unteren regionalen Ligen, sodass die Rivalität auch heute noch besteht.
[the_ad id=”3219″]Viktoria Köln – 1. FC Köln
Das bislang einzige Stadtduell in einem DFB-Pokal-Finale trugen 1983 der 1. FC Köln und Fortuna Köln aus. Die Fortuna konnte sich für die anstehende Pokalsaison zwar nicht qualifizieren, dafür die Viktoria, die den Südstädtern mittlerweile den Rang als Nummer 2 in der Stadt abgelaufen hat und auch das Finale im Verbandspokal Mittelrhein für sich entschied. Seit der Einführung der Bundesliga 1963 gab es kein Pflichtspiel zwischen dem Effzeh und der Viktoria. Wieso nicht in der 1. Runde 2022/23?
[the_ad id=”3219″]Schott Mainz – FSV Mainz 05
Zugegeben, ein Mainzer Stadtderby lässt sich auf den ersten Blick nicht mit anderen Stadtderbys vergleichen. Denn viel mehr stünde bei dieser Partie die Außergewöhnlichkeit im Vordergrund. Trotz Abstiegs in die Oberliga gelang dem TSV Schott Mainz vor einer Woche erstmals die Qualifikation zum DFB-Pokal. Der Verein, der vom ortsansässigen, weltgrößten Produzenten von technischen Gläsern und Glasartikeln unterstützt wird, pendelt zwischen der 4. und 5. Liga. Ein Pflichtspiel gegen die klare Nummer Eins der Stadt war dem Verein noch nicht vergönnt. Da wäre die 1. Pokalrunde doch die perfekte Gelegenheit…
Waldhof Mannheim – Karlsruher SC
Kurpfalz gegen Baden, Quadratstadt gegen Fächerstadt, Blau-Schwarz gegen Blau-Weiß. Im Südwesten gibt es viele Rivalitäten, eine davon besteht zwischen Waldhof Mannheim und dem Karlsruher SC. Sportlich hatte der KSC in den letzten Jahren die Nase vorn. Deshalb kam es seit 2003 auch zu keinem Ligaduell mehr. Nach dem Karlsruher Abstieg in die 3. Liga 2017 trafen sich die Rivalen allerdings zwei Mal im Verbandspokal. Beide Duelle gingen an den KSC, der sich somit für den DFB-Pokal qualifizieren konnte. In diesem Jahr gewann der Waldhof den Badischen Verbandspokal und könnte somit in der 1. Runde den KSC im Carl-Benz-Stadion begrüßen.
[the_ad id=”3219″]Teutonia Ottensen – FC St. Pauli/Hamburger SV
Das Hamburger Stadtderby gehört seit dem Abstieg des HSV zu den jährlichen Highlights im Spielkalender der 1. und 2. Liga. In den Derbys duellieren sich die Kiezkicker und die Rothosen darum, wer sich für das nächste halbe Jahr als „Nr. 1 Hamburgs“ bezeichnen darf. Im Schatten der beiden Riesen konkurrieren gleich mehrere Vereine (vergeblich) um Aufmerksamkeit und sportliche Bedeutung. In den vergangenen Jahren tat sich Teutonia Ottensen, ein Verein aus dem gleichnamigen Stadtteil im Bezirk Altona, auf. Mit dem erstmaligen Gewinn des Hamburger Pokals geht die erstmalige Teilnahme am DFB-Pokal einher. Wir wünschen den Teutonen ein Stadtduell, nur um sich nach einem Erstrundensieg bis zum nächsten Duell der beiden Großen „Nr. 1 Hamburgs“ nennen zu dürfen.
[the_ad id=”3219″]Bremer SV – Werder Bremen
Vor drei Jahren bot das Erstrundenduell zwischen Atlas Delmenhorst und Werder Bremen im Weserstadion für eine typische “Pokal-Story”. Der klare Underdog aus Delmenhorst siegte im Bremer Verbandspokal und durfte dann ausgerechnet den großen SV Werder Bremen empfangen – in deren Stadion. Das Ergebnis war folglich zweitrangig. In dieser Saison gewann der Bremer SV den Verbandspokal. Damit könnte es in der 1. Pokalrunde zu einem echten Stadtduell kommen. Wahrscheinlich würde auch dann im wieder im Weserstadion gespielt werden…
[the_ad id=”3219″]Viktoria Berlin – Hertha BSC/1. FC Union Berlin
Das letzte Berliner Stadtduell liegt erst fünf Monate zurück – in der 1. Runde könnte es schon zum nächsten kommen. Drittligaabsteiger Viktoria Berlin steht zum zweiten Mal im DFB-Pokal. Mit Hertha BSC und dem 1. FC Union Berlin gibt es zwei mögliche Kontrahenten für ein Stadtduell. Mit der Alten Dame gab es bereits 1966 zwei Pflichtspielduelle. In der Berliner Stadtliga besiegten die Herthaner die Viktoria mit 6:1 und 4:0.
Autor: Moritz
Quelle: Die falsche 9