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Die 2. Bundesliga hat mehr Meister und mehr Gründungsmitglieder als die Bundesliga

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In der kommenden Saison spielen in der 2. Bundesliga mehr Deutsche Meister und mehr Bundesliga-Gründungsmitglieder als in der Bundesliga. Auch auf den Rängen wird die 2. Bundesliga noch stärkere Zahlen vermelden als in der abgelaufenen Saison. Die Gesamtkapazität der Stadien hat erneut zugenommen, die der Bundesliga abgenommen.

Jahr für Jahr wurde zuletzt von der „stärksten“ oder „besten“ 2. Bundesliga aller Zeiten gesprochen. Auch in diesem Jahr trifft die Aussauge wieder auf die 2. Bundesliga zu. Das Unterhaus des deutschen Fußballs ist zum Sammelbecken großer Traditionsvereine geworden. Mit dem 1. FC Köln spielt künftig einer der größten deutschen Fußballvereine zweitklassig. Mit dem Abstieg der Domstädter und der sensationellen Rückkehr von Preußen Münster ist jeder zweite Zweitligist ein Gründungsmitglied der Bundesliga.

Gründungmitglieder: Nur noch vier in der Bundesliga

Seit der Saison 1963/64 besteht die Bundesliga. 16 Mannschaften duellierten sich in der ersten Saison, die durch ein kompliziertes Auswahlverfahren vom DFB bestimmt wurden. Das Teilnehmerfeld setzte sich aus fünf Vereinen der Oberliga Süd und Oberliga West, drei Vereinen aus der Oberliga Nord, zwei Vereinen aus der Oberliga Südwest und einem Verein aus der Berliner Stadtliga zusammen. Von den 74 Oberligisten bewarben sich 46 Vereine für die erste Bundesligasaison – 16 bekamen am Ende einen positiven Bescheid. 61 Jahre später spielen nur noch vier Gründungsmitglieder in der Bundesliga. Der VfB Stuttgart, Borussia Dortmund, Eintracht Frankfurt und Werder Bremen. Bremen und Stuttgart spielten selbst vor nicht allzu langer Zeit noch zweitklassig.

Mehr als die Hälfte der Gründungsmitglieder ist in der Saison 2024/25 in der 2. Bundesliga vertreten. Das Teilnehmerfeld besteht damit zur Hälfte aus den Vereinen der ersten Bundesligastunde. Für den 1. FC Saarbrücken und 1860 München geht es in ein weiteres Jahr in der 3. Liga. Der MSV Duisburg muss erstmals seit Bundesligagründung den Gang in die Viertklassigkeit antreten. Ein Vorbild für die Meidericher dürfte der SC Preußen Münster sein. Die Westfalen haben den Durchmarsch aus der Regionalliga in die 2. Bundesliga geschafft.

Auch bei den Meistern hat die 2. Bundesliga die Nase vorne

Von den 18 Zweitligisten der Saison 2024/25 waren zwei Drittel der Vereine mindestens einmal Deutscher Meister. Insgesamt 41 Meisterschaften gewannen die zwölf Deutschen Meister der 2. Bundesliga zusammengerechnet. Die meisten Titel erspielten der 1. FC Nürnberg und der FC Schalke 04. Die Franken, die die längste Zeit Deutscher Rekordmeister waren, gewannen neunmal die Meisterschaft. Der FC Schalke 04 – der in der Bundesliga noch ohne Titelgewinn ist – wurde siebenmal Deutscher Meister. Der letzte aktuelle Zweitligist, der Deutscher Meister wurde, ist der 1. FC Kaiserslautern. Der 1. FC Magdeburg gewann seine Meisterschaften in der DDR-Oberliga.

Deutsche Meister in der 2. Bundesliga
1. FC Nürnberg1920, 1921, 1924, 1925, 1927, 1936, 1948, 1961, 1968
FC Schalke 041934, 1935, 1937, 1939, 1940, 1942, 1958
Hamburger SV1923, 1928, 1960, 1979, 1982, 1983
1. FC Kaiserslautern1951, 1953, 1991, 1998
1. FC Köln1962, 1964, 1978
1. FC Magdeburg1972, 1974, 1975
SpVgg Fürth1914, 1926, 1929
Hannover 961938, 1954
Hertha BSC1930, 1931
Eintracht Braunschweig1967
Fortuna Düsseldorf1933
Karlsruher SC1909

Im Oberhaus wurde die Hälfte der Bundesligisten Deutscher Meister. Die neun Vereine kommen auf insgesamt 59 Deutsche Meisterschaften – davon gingen 33 an den Rekordmeister FC Bayern München. Ansonsten gewannen nur Dortmund, Stuttgart, Mönchengladbach und Bremen mehr als eine Meisterschaft.

Deutsche Meister in der Bundesliga
FC Bayern München1932, 1969, 1972-74, 1980-81, 1985-87, 1989-90, 1994, 1997, 1999-2001, 2003, 2005-06, 2008, 2012, 2013-2023
Borussia Dortmund1956, 1957, 1963, 1995, 1996, 2002, 2011, 2012
VfB Stuttgart1950, 1952, 1984, 1992, 2007
Borussia M'gladbach1970, 1971, 1975, 1976, 1977
Werder Bremen1965, 1988, 1993, 2004
Bayer 04 Leverkusen2024
VfL Wolfsburg2009
Eintracht Frankfurt1959
Holstein Kiel1912

Als „One-Hit-Wonder“ reiht sich Bayer 04 Leverkusen nun neben Wolfsburg, Frankfurt und Bundesliga-Neuling Holstein Kiel ein. Die Störche waren einer der ersten Deutschen Meister der Fußballgeschichte.

Zuschauerschnitte werden weiter aufeinander zugehen

In der abgelaufenen Saison konnte die 2. Bundesliga – erstmals in der deutschen Fußballgeschichte – an zwei Spieltagen den Zuschauerschnitt der Bundesliga überbieten. Mit einem Rekord-Zuschauerschnitt von fast 30.000 Fans pro Spiel trennten die Zuschauerschnitte der beiden Ligen nur noch rund 10.000 Fans pro Spiel. In der kommenden Saison wird diese Zahl weiter sinken – vor allem aufgrund des Abstiegs des 1. FC Köln. Die Gesamtkapazität der Bundesligastadien liegt in der kommenden Saison bei rund 713.000 Zuschauern, die der 2. Bundesliga bei 635.000 Zuschauern. Beide Ligen trennen damit nur noch ein Dortmunder Westfalenstadion von der gleichen Gesamtkapazität. Zum Vergleich: Vor zehn Jahren lag die Gesamtkapazität der Stadien der Bundesliga noch bei rund 850.000 Plätzen – 335.000 Plätze mehr als in der damaligen 2. Bundesliga.

Mitgliedstärkste Vereine überwiegend in der Bundesliga

Von den acht Vereinen mit den meisten Mitgliedern spielt die überwiegende Anzahl in der Bundesliga. Dazu gehören der FC Bayern, Borussia Dortmund, Eintracht Frankfurt, Borussia Mönchengladbach und der VfB Stuttgart. In der 2. Bundesliga haben der FC Schalke 04, der 1. FC Köln und der Hamburger SV über 100.000 Vereinsmitglieder.

Autor: Christian Link
Quelle: Die falsche 9

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