Nach dem 0:3 bei Union Berlin endet für Bruno Labbadia seine zweite Amtszeit beim VfB Stuttgart – es war die schlechteste seiner Trainerkarriere. Wir werfen einen Blick auf seinen Werdegang.
Trainderdebüt in der Heimat
Im Jahr 2003 stand Labbadia erstmals an der Seitenlinie – er übernahm in seiner Geburtsstadt den SV Darmstadt 98. Gleich im ersten Jahr stieg er mit den Lilien aus der Oberliga Hessen in die Regionalliga Süd auf. Nach zwei Jahren 3. Liga – in denen die Hessen jeweils den 5. Rang belegten – trennten sich die Wege. Das Vereinsziel Aufstieg verpassten die Darmstädter. Persönlich stieg der Hesse mit seinem neuem Arbeitgeber dennoch auf, denn Labbadia wechselte zur SpVgg Fürth in die 2. Bundesliga.
Über Fürth ins Oberhaus
Mit dem Kleeblatt belegte er wiederrum den 5. Platz. Trotz Vertrag trennten sich auch hier die Wege. Der Fußballlehrer stieg in die Bundesliga auf, beerbte Michael Skibbe bei Bayer Leverkusen. Doch auch am Rhein war nach nur einem Jahr Schluss. Ein enttäuschender 9. Platz in der Liga und das verlorene Pokalfinale gegen Werder Bremen waren zu wenig. In der kommenden Spielzeit übernimmt Labbadia zum ersten Mal den Hamburger SV. Bei den Hanseaten wurde der Darmstädter erstmals noch vor Saisonende entlassen. Nach einer 1:5-Niederlage in Hoffenheim und dem Abrutschen auf Platz 7 war vorerst Feierabend an der Elbe. Wenige Tage vor dem Europa-League-Halbfinal-Rückspiel beim FC Fulham.
Schwäbische Rettung, Pokalfinale und Europapokal
Nach sieben Jahren war Labbadia erstmals längere Zeit bei keinem Verein Cheftrainer. Im Dezember 2010 übernahm er dann das Ruder beim VfB Stuttgart – wo er Jens Keller beerbte. Er hielt im ersten Jahr mit den Schwaben die Klasse, führte sie dann in die Europa League. In der dritten Spielzeit war ein ernüchternder 12. Platz und ein verlorenes DFB-Pokalfinale das Saisonresultat. Nach drei Niederlagen zu Saisonbeginn 2013/14 wurde Labbadia freigestellt.
Zweite Amtszeit beim HSV
Am Ende der Spielzeit 2014/15 kehrte er zum HSV zurück. Durch drei Siege aus sechs Spielen rettet er die Hanseaten in die Relegation. Gegen den KSC verhinderte der Dino in letzter Minute den ersten Abstieg in die 2. Bundesliga. Im Folgejahr beendeten die Rothosen die Saison auf dem 10. Platz. Zu Saisonbeginn 16/17 war, nach nur einem Punkt aus fünf Spielen, endgültig Schluss für Labbadia im Volkspark.
Wieder Relegation, wieder Klassenerhalt, wieder Europa
2018 gelang dem 54-jährigem mit dem VfL Wolfsburg wieder der Klassenerhalt in der Relegation, nachdem er die Grün-Weißen am 24. Spieltag übernahm. Nach der Rettung führte Labbadia die Wölfe zurück nach Europa. Mit einem fulminanten 8:1-Sieg gegen den FC Augsburg war die Ära in Niedersachsen allerdings schon vorbei. Interne Konflikte waren der Grund, weshalb der Vertrag nicht verlängert wurde.
Kein Glück bei der Alten Dame und der Rückkehr nach Stuttgart
Auf Platz 13 übernahm Labbadia im Frühjahr 2020 – zu Beginn der Coronazeit – Hertha BSC. Die Saison beendeten die Blau-Weißen auf dem 10. Platz. In der Folgesaison trennen sich nach 18 Spieltagen die Wege – die Hertha steht auf Platz 14 und ist zurück im Abstiegskampf. In diesem befindet sich auch der VfB Stuttgart, bei seiner Rückkehr im Dezember 2022. Doch Feuerwehrmann Labbadia konnte das Feuer nicht löschen. Mit ihm gewinnen die Schwaben nur eines von elf Ligaspielen und rutschen auf Rang 18 ab. Für Labbadia ist es die schlechteste Amtszeit seiner Trainerkarriere.
Autor: Christian
Quelle: Die falsche 9
Pingback: Punkteschnitt der letzten 10 Trainer vom VfB Stuttgart - Die falsche 9