Der MSV Duisburg ist, zum ersten Mal seit Gründung der Bundesliga, in die vierte Spielklasse abgestiegen. Die Meidericher sind damit das am tiefsten spielende Bundesliga-Gründungsmitglied in der kommenden Saison.
Voraussichtlich werden nur noch vier Bundesliga-Gründungsmitglieder auch in der kommenden Saison im deutschen Oberhaus spielen – Eintracht Frankfurt, Borussia Dortmund, Werder Bremen und der VfB Stuttgart. Der 1. FC Köln droht der Abstieg in die 2. Bundesliga, der HSV scheint den Aufstieg in die Bundesliga wieder zu verpassen.
Mittlerweile ist die 2. Bundesliga zum Sammelbecken der Bundesliga-Gründungsmitglieder geworden. Hertha BSC und der Karlsruher SC spielen in der kommenden Saison definitiv zweitklassig, auch beim Hamburger SV und dem 1. FC Köln stehen die Vorzeichen dafür. Schalke, Nürnberg und Kaiserslautern haben den Klassenerhalt fast geschafft, auch Eintracht Braunschweig hat den Klassenerhalt in der eignen Hand. Vor der Zweitligarückkehr steht der SC Preußen Münster.
Duisburg erstmals in der vierten Liga
Den Aufstieg in die 2. Bundesliga verpasst hat der 1. FC Saarbrücken. Nach der 1:4-Niederlage in Münster ist die Zweitligarückkehr auch rechnerisch nicht mehr möglich. Rechnerisch noch möglich ist hingegen der Abstieg des TSV 1860 München. Mit fünf Punkten Vorsprung auf einen Abstiegsplatz sollten die Löwen die Klasse aber halten. Für den MSV Duisburg sind die Lichter hingegen ausgegangen. Am Freitag verlor der Deutsche Vizemeister der ersten Bundesligasaison trotz einer 3:1-Führung noch mit 3:5 in Lübeck. Nach dem 1:1 des SV Waldhof Mannheim in Ingolstadt können die Zebras den Klassenerhalt nicht mehr schaffen. Für den MSV ist es der erste Abstieg in die Viertklassigkeit. Bis 2025 wollte der Revierklub in die 2. Bundesliga zurückkehren, nun steht man vor der größten Herausforderung in der über 120-jährigen Vereinsgeschichte.
Die Gründung der Bundesliga
Seit der Saison 1963/64 besteht die Bundesliga. 16 Mannschaften duellierten sich in der ersten Saison, die durch ein kompliziertes Auswahlverfahren vom DFB bestimmt wurden. Das Teilnehmerfeld setzte sich aus fünf Vereinen der Oberliga Süd und Oberliga West, drei Vereinen aus der Oberliga Nord, zwei Vereinen aus der Oberliga Südwest und einem Verein aus der Berliner Stadtliga zusammen. Von den 74 Oberligisten bewarben sich 46 Vereine für die erste Bundesligasaison.
Neben sportlichen Kriterien, wie den Platzierungen in den Oberligen von 1951/52 bis 1962/63 und dem Erreichen der Meisterschaftsendrunden, gab es auch infrastrukturelle Rahmenbedingungen wie beispielsweise ein Stadion mit Flutlichtanlage und mindestens 35.000 Zuschauerplätzen.
Von den 46 Bewerben wurden 15 direkt abgelehnt – darunter Mönchengladbach und Leverkusen. Am 11. Januar 1963 erhielten Köln, Dortmund, Schalke, Bremen, Frankfurt, Nürnberg, Saarbrücken, Hamburg und Hertha die Zusage. Im Mai folgten Münster, Duisburg, Braunschweig, Kaiserslautern, 1860 München, Stuttgart und Karlsruhe.
Autor: Christian Link, Moritz Schneider
Quelle: Die falsche 9
Das waren seelige Zeiten!