Am Wochenende übernahm der SC Paderborn wieder die Tabellenführung der 2. Bundesliga. Die Ostwestfalen sind damit einer von fünf Zweitligisten, die in dieser Saison bereits Tabellenführer der 2. Liga waren. So wenig Punkte wie in dieser Saison brauchte man dafür zuletzt vor 19 Jahren.
Vor der Saison war von der „stärksten 2. Liga aller Zeiten“ die Rede. Dies bezog sich vor allem auf die hohe Anzahl an zuschauerstarken Traditionsvereinen im Teilnehmerfeld. Aktuell spielen mehr Meister und Bundesliga-Gründungsmitglieder in der 2. Liga, der Marktanteil für das Topspiel zwischen dem HSV und Schalke 04 am vergangenen Spieltag lag auf Rekord-Niveau. Doch die Zusammenstellung der Vereine versprach auch sportlich einiges. Die halbe Liga zählte zu den heißen Aufstiegskandidaten.
Die stärkste oder die schwächste 2. Liga?
Nach 13 Spieltagen muss hinterfragt werden, ob wir es derzeit nicht eher mit der ausgeglichensten – oder noch dramatischer – der schwächsten 2. Liga zu tun haben. 24 Punkte reichen dem SC Paderborn derzeit, um an der Tabellenspitze zu stehen. So wenig Punkte hatte ein Tabellenführer in der 2. Liga nach 13 Spieltagen zuletzt in der Saison 2005/06. Energie Cottbus übernahm damals mit einem 0:0 in Rostock die Tabellenführung vom VfL Bochum.
Damals wie heute war das Verfolgerfeld groß und die Abstände zwischen den Teams eng. Aktuell hat Hertha BSC auf Rang 12 nur sechs Punkte weniger auf dem Konto als der SC Paderborn. Am nächsten Spieltag könnten bei einer Niederlage der Kwasniok-Elf gleich fünf Vereine am SCP vorbeiziehen. Dazu zählen auch die SV Elversberg (3.) und der 1. FC Magdeburg (6.), die sich als Außenseiter neben den oben erwarteten Teams in der Spitzengruppe etabliert haben. Für beide wäre ein Aufstieg in die Bundesliga eine Premiere.
Die Statistik spricht für Paderborn
Wer nach 13 Spieltagen in der 2. Bundesliga an der Tabellenspitze steht, stieg in den vergangenen 19 Saisons in 70% der Fälle auf. Nur Erzgebirge Aue (10/11), Eintracht Braunschweig (16/17), dem Hamburger SV (18/19), Holstein Kiel (20/21) und dem FC St. Pauli (21/22) gelang der Aufstieg am Saisonende nicht. Braunschweig und Kiel wurden jeweils Dritter und scheiterten erst in der Relegation.
Saison | Verein | Punkte | Aufstieg | |
---|---|---|---|---|
24/25 | Paderborn | 24 | ||
23/24 | St. Pauli | 27 | ||
22/23 | Darmstadt | 28 | ||
21/22 | St. Pauli | 26 | ||
20/21 | Kiel | 28 | ||
19/20 | Bielefeld | 28 | ||
18/19 | Hamburger SV | 27 | ||
17/18 | Düsseldorf | 30 | ||
16/17 | Braunschweig | 27 | ||
15/16 | Leipzig | 26 | ||
14/15 | Ingolstadt | 27 | ||
13/14 | Köln | 27 | ||
12/13 | Braunschweig | 31 | ||
11/12 | Düsseldorf | 31 | ||
10/11 | Aue | 30 | ||
09/10 | Kaiserslautern | 30 | ||
08/09 | Mainz | 27 | ||
07/08 | M'gladbach | 28 | ||
06/07 | Karlsruhe | 29 | ||
05/06 | Cottbus | 24 |
Autor: Moritz Schneider
Quelle: Die falsche 9
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