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Rückrundenvorschau: Plätze 1 bis 6

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Anders als in den anderen europäischen Topligen hält die Bundesliga traditionell eine Winterpause ab. Vor dem Rückrundenstart am Freitag blicken wir auf alle 18 Bundesligisten. Wie lief die Hinrunde? Woran müssen die Teams noch arbeiten? Was könnt ihr in der Rückrunde von eurem Lieblingsverein erwarten? Zum Abschluss gibt es die ersten sechs Vereine der Tabelle.

RB Leipzig

Ganz schön beeindruckend, was Julian Nagelsmann in so kurzer Zeit mit der jungen Leipziger Mannschaft angestellt hat. Vor allem offensiv scheint der Hunger auf Tore nicht zu stillen. Die beste Offensive der Liga erzielte im Schnitt 2,8 Tore pro Spiel. Das Highlight der Hinrunde war sicher der 8:0 Heimsieg gegen Mainz Anfang November. Wenn die Defensive dazu nur 20 Tore in 17 Spielen zulässt, ist der Platz an der Sonne fast folgerichtig. Der größte Gegner der Leipziger in der Rückrunde könnten die Nerven werden. Wie für den BVB im vergangenen Jahr waren die wenigsten Spieler – und auch Trainer Nagelsmann nicht – schon einmal in dieser Position. Kann die Mannschaft den Druck von hinten ausblenden und ihren Stiefel weiterspielen, ist aber alles möglich. Auch die Meisterschaft.

Borussia Mönchengladbach

Lange Zeit grüßte die Fohlenelf von der Tabellenspitze, ehe sie im Saisonendspurt noch von Leipzig eingeholt wurden. Auch bei der Borussia hat der neue Trainer Marco Rose seinem Team überraschend schnell eine Identität auf dem Rasen verschafft. Mit technisch versierten Spielern im Mittelfeld und bulligen, schnellen Angreifern dominierte man fast jeden Gegner. Nur in der Europa League wollte es nicht so wirklich klappen. Möglicherweise könnte das im Verlauf der Bundesliga-Saison aber noch zu einem Vorteil für die Borussia werden. Während die Konkurrenten unter der Woche international gefragt sind gehen die Fohlen ausgeruht ins Wochenende. Ob es allerdings für ganz oben reicht ist fraglich. Dazu müsste erst einmal der Rückrundenfluch abgelegt werden.

FC Bayern München

Als einzige Mannschaft in der oberen Tabellenhälfte haben die Bayern bereits ihren Trainer gewechselt. Nach der Amtsübernahme von Hansi Flick ging die Formkurve zunächst steil bergauf. Doch auch unter dem langjährigen Löw-Assistenten glänzte das Star-Ensemble nicht in jeder Partie. Trotzdem steckt in diesem Kader ein enormes Potenzial, das im Normalfall für die Meisterschaft reichen müsste. Wie im vergangenen Jahr muss die Mannschaft jedoch einem Rückstand hinterherlaufen. Ausrutscher wie in Frankfurt oder zuhause gegen Hoffenheim und Leverkusen kann sich der Rekordmeister in der Rückrunde nicht mehr leisten. Sonst droht nach sieben Meistertiteln in Folge Tristesse in München.

Borussia Dortmund

Die Erwartungen vor der Saison waren riesig, insbesondere von den Dortmunder Verantwortlichen selbst. Für viele galt der BVB sogar als Favorit auf die Meisterschaft (58% unserer User stimmten vor der Saison für den BVB). Dementsprechend war die Hinrunde eher enttäuschend. Vor allem spielerisch fehlte der erhoffte Glanz. Ob Neuzugang Erling Haaland dem Vakuum im Sturmzentrum wieder Leben einhauchen kann wird sich zeigen. Sieben Punkte Rückstand auf Leipzig sind einzuholen. Allerdings dürfen den Schwarz-Gelben dann keine Fehler mehr unterlaufen. Es droht ein weiteres Jahr mit einem enttäuschenden Ende für die Borussia.

FC Schalke 04

Schalke ist wieder da! David Wagner ist es im Sommer gelungen, bei seinen Spielern den Reset-Knopf zu drücken. Nichts erinnert mehr an die verkorkste vergangene Saison. Die Defensive steht weitgehend stabil und auch die Offensivabteilung strahlt wieder Spielfreude aus. Einzig das Stürmerproblem zieht sich wie ein roter Faden durch die letzten Jahre. Nach dem Abgang von Marc Uth sind sogar nur noch zwei Stürmer im Kader. Ein enormes Risiko im Kampf um die internationalen Plätze. Das größte Ungemach droht aber in der Torwartfrage. Seit Wochen schwirrt das Thema Nübel durch Gelsenkirchen. Wie sich David Wagner nach Nübels abgelaufener Sperre entscheidet und wie die Entscheidung moderiert wird, könnte erheblichen Einfluss auf die Schalker Rückrunde haben.

Bayer 04 Leverkusen

Von einer Wundertüte gleich zur nächsten. Leverkusens Problem ist die Unbeständigkeit. Auf starke Spiele mit Siegen gegen Bayern und Schalke (je 2:1) folgen kraft- und ideenlose Niederlagen gegen Köln (0:2) und die Hertha (0:1). Trotz Peter Bosz‘ offensiver Ausrichtung schoss die Werkself in der Hinrunde nur 23 Tore. Bei der anfälligen Defensive von Bayer viel zu wenig. Die Mannschaft wird in der Winterpause an der einen oder anderen Stellschraube gedreht haben. Juwel Kai Havertz ist es zu wünschen, dass er in seiner womöglich letzten Rückrunde für Leverkusen sein Potenzial wieder regelmäßiger zeigen kann und nicht von überkritischen (eigenen!) Fans ausgepfiffen wird. Mit Leverkusen ist im Kampf um die Champions-League-Plätze zu rechnen.

Quelle: Die falsche 9
Autor: Moritz

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