Drei Jahre spielt Dynamo Dresden seit dem letzten Aufstieg wieder in der 2. Bundesliga. Nach Platz 5 in der ersten Saison 2016/17 schien der Verein endlich in ruhige Fahrwasser zu geraten und sich in der 2. Liga zu etablieren. Im Jahr darauf wurde es dann schon richtig eng, nur ein Punkt trennte Dynamo vom Abstiegs-Relegationsrang. Die letzte Saison endete im grauen Mittelfeld, weit entfernt von den Fleischtöpfen. Mit Cristian Fiél zieht mittlerweile eine Club-Legende die Fäden an der Seitenlinie. Kann er die richtigen Weichen für die Zukunft stellen?
Die letzte Saison
Gerade einmal zwei Ligaspiele und eine Pokalrunde waren gespielt, da entließ Dynamo Dresden bereits das erste Mal den Trainer. Uwe Neuhaus musste nach drei Jahren im Verein seinen Hut nehmen. In der Nachbetrachtung ist man geneigt zu sagen, dass die Verantwortlichen mit diesem Schritt frühzeitig den Deckel auf die Saison setzten. Die Mannschaft zumindest kam nie richtig in den Tritt. Mit Maik Walpurgis wurde ein Nachfolger vorgestellt, der seinerseits nach fünf weiteren Monaten ebenfalls schon wieder Geschichte war. Seitdem steht Cristian Fiél an der Seitenlinie und führte die Mannschaft immerhin noch auf Platz 12.
Harmlose Offensive
Besonders die Offensive hakte in der vergangenen Saison. Weniger als die 41 Tore der Dresdener erzielten nur drei andere Teams in der Liga. Der beste Torschütze der Dynamo wird in den Statistiken auf Platz 26 geführt. Moussa Koné erzielte in 29 Spielen neun Tore. Nicht gerade das, was man sich vom Senegalesen erhofft. Problematisch wird solch eine Quote vor allem dann, wenn es keinen zweiten Torjäger im Team gibt. Trotzdem gelang es den Verantwortlichen bisher nicht, neue Offensiv-Akteure zu verpflichten. Mit Erich Berko, Aias Aosman und Rico Benatelli verlassen drei Stützen ablösefrei den Verein. Hier muss Dresden definitiv noch nachbessern.
Was sagen die Wettanbieter?
Geht es nach den Buchmachern, landet Dynamo am Ende der Saison im Mittelfeld. Im Aufstiegsfall wird der Einsatz verzehnfacht, falls sich Dresden in Richtung Dritte Liga verabschiedet, werden aus 10€ Einsatz 50€.
Die Defensive steht
Was macht also Hoffnung für die neue Saison? Die Defensive stand gemessen in Gegentoren stabil. Mit Markus Schubert verlässt die einstige Zukunftshoffnung den Verein. Die Lücke, die er hinterlässt, dürfte allerdings nicht allzu groß sein. In Kevin Broll wurde einer der besten Keeper der abgelaufenen Drittligasaison als Nachfolger verpflichtet. Mit ihm kämpfen auch Tim Boss, der im vergangenen Sommer verpflichtet wurde und dann die komplette Saison ausfiel, und Patrick Wiegers um den Platz zwischen den Pfosten. Hier ist Dresden also bestens aufgestellt.
Für das zentrale Mittelfeld wurde René Klingenburg von Preußen Münster losgeeist. Von Wacker Innsbruck wechselt der 18-jährige Matthäus Taferner an die Elbe. Ob er schon in dieser Saison das Zeug zum Stammspieler hat, wird sich zeigen. Auch ein alter Bekannter ist zurück in der 2. Liga. Zwischen 2013 und 2016 spielte Chris Löwe 99 Mal im Bundesliga-Unterhaus für den 1. FC Kaiserslautern. Nach drei Jahren in England bei Huddersfield Town bringt der 30-jährige vor allem Erfahrung mit.
Zugänge | Abgänge |
---|---|
Matthäus Taferner (Wacker Innsbruck) | Peniel Mlapa (VVV Venlo) |
René Klingenburg (Preußen Münster) | Markus Schubert (FC Schalke 04) |
Kevin Broll (Sonnenhof Großaspach) | Rico Benatelli (FC St. Pauli) |
Chris Löwe (Huddersfield Town) | Erich Berko (SV Darmstadt 98) |
Vasil Kusej (eigene Jugend) | Marius Hauptmann (FSV Zwickau) |
Max Kulke (eigene Jugend) | Aias Aosman (Adana Demirspor) |
Sascha Horvath (Wacker Innsbruck, Leihende) | Sören Gonther (Erzgebirge Aue) |
Dario Dumic (FC Utrecht, Leihende) |
Player To Watch
Lange tingelte Baris Atik auf der Suche nach einer geeigneten sportlichen Heimat von Verein zu Verein. Nach vergeblichen Anläufen sich in Hoffenheim, Graz, Kaiserslautern oder Darmstadt durchzusetzen, wechselte der 24-jährige Deutschtürke im Sommer 2018 nach Dresden. Eine durchaus beachtliche Saison, in der er sich gekonnt in Szene setzen konnte, beendete er mit neun Torbeteiligungen. Gut möglich, dass Atik in Dresden endlich der Durchbruch gelingt.
Ausblick
Mit dem aktuellen Kader könnte Dynamo eine schwere Saison bevorstehen. Der dünn besetzte Kader könnte Cristian Fiél bei Verletzungen vor eine große Herausforderung stellen. Mit ein paar Transfers könnte sich die Situation aber auch drehen. Genügend Qualität ist in der ersten Elf definitiv vorhanden. Für die vordersten Plätze wird es wohl trotzdem nicht reichen.
Quelle: Die falsche 9
Autor: Moritz