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Saisonvorschau Hannover 96: Die Reinkarnation der Vergangenheit

Rückblick auf die Saison 2010/11. Hannover 96 steht nach 31 Spieltagen auf dem 3. Platz, noch vor dem FC Bayern München. Am Ende der Spielzeit werden sie 4. Seitdem ist viel passiert in der Landeshauptstadt. Europa League, Abstieg, direkter Wiederaufstieg, aufkeimende Hoffnung, Abstieg. Dazu immer wieder Querelen im Verein und vor allem mit den Fans. Jetzt spielt Martin Kind die Nostalgie-Karte. Mirko Slomka als neuer alter Trainer, Jan Schlaudraff als Assistent der sportlichen Leitung und Ron-Robert Zieler zurück im Tor der 96er. Kann dieses kitschig-romantische Modell den Erfolg zurückbringen?

Die letzte Saison

Böse Zungen würden behaupten, dass Hannover 96 in der abgelaufenen Saison nur ein einem Wettbewerb konkurrenzfähig war: Im Kampf um Platz 18. Und wie das so ist, wenn man das Pech hortet, hat selbst den der 1. FC Nürnberg weggeschnappt. 21 Punkte und 71 Gegentore bei nur 31 selbst geschossenen Toren ließen schlicht nichts anderes zu als den 17. Platz. Auch der Trainerwechsel von André Breitenreiter auf Thomas Doll blieb wirkungslos.

Das Transferkarussel dreht sich

15 Abgänge und elf Neuzugänge hat Hannover 96 bisher präsentiert. Der Kader wurde gründlich ausgemistet und etwas verjüngt. Besonders schmerzhaft sind die Abgänge von Ihlas Bebou und Niclas Füllkrug. Letzterer hat zwar den Großteil der vergangenen Saison verpasst, war davor aber bester Stürmer der 96er. 2017/18 trug er mit 14 Saisontoren elementar zum Klassenerhalt bei. Mit Pirmin Schwegler und Oliver Sorg verlassen zudem zwei verdiente Spieler den Verein. Die Leihgeschäfte mit Nicolai Müller, Takuma Asano, Kevin Wimmer, Bobby Wood und Kevin Apkoguma sind zum 30.06. ausgelaufen.

Auf Seiten der Zugänge sticht vor allem ein Name ins Auge: Marvin Duksch. In der Bundesliga ist er bei Fortuna Düsseldorf nicht immer erste Wahl gewesen. 18 Tore für Holstein Kiel in der Saison 2017/18 unterstreichen jedoch seine Qualitäten, insbesondere für diese Spielklasse. Unterstützung im Sturm bekommt er von der Schalker Leihgabe Cedric Teuchert. Mit Ron-Robert Zieler, Sebastian Jung und Marcel Franke verstärken drei erfahrene Spieler die Roten.

Was sagen die Wettanbieter?

Für die Wettbüros gehört Hannover zum engsten Favoritenkreis um den Aufstieg. Im Aufstiegsfall werden aus 10€ Einsatz 35€ Auszahlung. Für den eher unwahrscheinlichen Abstieg in die 3. Liga gäbe es das fünfzehnfache des Einsatzes. 150€ sind für 10€ Einzahlung möglich.

Wird der Trainer zum Faktor?

Mit Mirko Slomka hat der Verein den Trainer zurückgeholt, der sich für die größten Erfolge der jüngeren Vereinsgeschichte verantwortlich zeigt. Auf der einen Seite womöglich ein geschickter Zug, um die Fans wieder mehr mit ins Boot zu holen. Andererseits birgt die Rückholaktion auch Gefahren. Über zwei Jahre liegen zwischen Slomkas letztem Job und heute. Damals sollte er den Karlsruher SC retten und in der 2. Liga halten. Er scheiterte krachend und wurde nach nur zwei Siegen aus zehn Spielen entlassen. Davor war Slomka für sieben Monate beim HSV angestellt.

ZugängeAbgänge
Marvin Duksch (Fortuna Düsseldorf)Ihlas Bebou (TSG Hoffenheim)
Marcel Franke (Norwich City)Niclas Füllkrug (Werder Bremen)
Ron-Robert Zieler (VfB Stuttgart)Noah Sarenren Bazee (FC Augsburg)
Sebastian Jung (VfL Wolfsburg)Mike Bähre (FC Barnsley)
Niklas Tarnat (eigene Jugend)Pirmin Schwegler (Western Sydney)
Sebastian Soto (eigene Jugend)Oliver Sorg (1. FC Nürnberg)
Justin Neiß (eigene Jugend)Samuel Sahin-Radlinger (FC Barnsley)
Chris Gloster (eigene Jugend)Manuel Schmiedebach (Union Berlin)
Cedric Teuchert (FC Schalke 04, Leihe)Uffe Bech (unbekannt)
Fabian Senninger (SV Meppen, Leihende)Leo Weinkauf (MSV Duisburg, Leihe)
Philipp Tschauner (FC Ingolstadt, Leihende)Nicolai Müller (Eintracht Frankfurt, Leihende)
Takuma Asano (FC Arsenal, Leihende)
Kevin Akpoguma (TSG Hoffenheim, Leihende)
Bobby Wood (Hamburger SV, Leihende)
Kevin Wimmer (Stoke City, Leihende)

Player To Watch

Charakterlich der vielleicht wichtigste Spieler im Kader ist Edgar Prib. Mit eisernem Willen hat er seine zwei Kreuzbandrisse überwunden ist seit April zurück auf dem Platz. Mit seiner Erfahrung kann er die jungen Spieler auch neben dem Platz an die Hand nehmen. Welche Rolle er sportlich in der Mannschaft einnehmen wird, bleibt abzuwarten. Er wird womöglich noch etwas Zeit und Spielpraxis benötigen. Den größten Kampf hat er aber bereits abseits des Platzes gewonnen.

Ausblick

Ohne Frage gehört Hannover 96 zu den ganz heißen Aufstiegsanwärtern. Wie bereits 2016/17 ist der direkte Wiederaufstieg das Ziel. Damals wurde Hannover Zweiter hinter dem VfB Stuttgart. Ein Szenario, das auch in dieser Saison denkbar wäre. Ob das Team dem Druck standhalten kann, muss es indes erst beweisen. Ein Selbstläufer wird der Aufstieg nicht.

Quelle: Die falsche 9

Autor: Moritz

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