Von Kaiserslautern bis Trier: Vereine in Rheinland-Pfalz mit Zuschauerhoch

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Der 1. FC Kaiserslautern und der 1. FSV Mainz 05 sind die zwei bekanntesten Vereine aus Rheinland-Pfalz – beide spielen aktuell vor so vielen Zuschauer wie seit vielen Jahren nicht mehr. Neben den Roten Teufeln und den Rheinhessen verbuchen auch die Klubs aus dem Norden und Westen des Landes – TuS Koblenz und Eintracht Trier – die höchsten Zuschauerzahlen der vergangenen Jahre.

Die meisten Zuschauer, die meisten Mitglieder, die größten Erfolge – unbestritten ist der 1. FC Kaiserslautern die historische Nummer 1 in Rheinland-Pfalz. Auch wenn seit mittlerweile über zehn Jahren der 1. FSV Mainz 05 im sportlichen und wirtschaftlichen Bereich klar die Nase vorne hat. Während in den düsteren Zweit- und Drittligazeiten des 1. FC Kaiserslautern, von 2016 bis zum Ende der Corona-Pandemie, der Verein aus der Landeshauptstadt erstmals mehr Zuschauer hatte als der FCK, hat sich das Blatt wieder gewendet. Mittlerweile sind es sogar durchschnittlich 13.000 Zuschauer mehr, die der FCK bei seinen Heimspielen im Vergleich zu denen des 1. FSV Mainz 05 begrüßt.

Top 5 Klubs aus Rheinland-Pfalz nach Zuschauern

Vereinschnitt
1. FC Kaiserslautern43.597
1. FSV Mainz 0530.408
Eintracht Trier2.867
TuS Koblenz1.354
Wormatia Worms914

Im Zuschauerranking reihen sich hinter Kaiserslautern und Mainz Eintracht Trier und die TuS Koblenz ein. Während die Eintracht als Meister der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar in die Regionalliga Südwest zurückkehren wird, ist die TuS Koblenz am vergangenen Wochenende als Schlusslicht der Regionalliga abgestiegen. Den fünften Platz in Rheinland-Pfalz nimmt Wormatia Worms ein. Die Tausendermarke knackt der Klub aus der Nibelungenstadt allerdings nicht.

FCK mit zweithöchstem Zuschauerschnitt in der Vereinsgeschichte

Vor über durchschnittlich 43.000 Zuschauern spielt der 1. FC Kaiserslautern in der aktuellen Saison – im Abstiegskampf der 2. Bundesliga. Für die Roten Teufel ist es der zweithöchste Zuschauerschnitt in der Vereinsgeschichte. Nur in der Bundesligasaison 2010/11 kamen noch mehr Fans zu den Heimspielen auf den Betzenberg. Seit der Rückkehr in die 2. Bundesliga spielte der FCK nur bei zwei Heimspielen vor weniger als 35.000 Zuschauern.

In dieser Saison datiert der Tiefstwert vom Heimspiel gegen den SC Paderborn, das „nur“ 36.344 Zuschauer sahen – in der Abstiegssaison 2017/18 wäre diese Zuschauerzahl noch der Saisonhöchstwert gewesen. Regelmäßig sind über 40.000 Zuschauer bei den Heimspielen im Fritz-Walter-Stadion dabei. Der diesjährige Pokalfinalist steht damit auf Platz 11 in der deutschlandweiten Zuschauertabelle.

Mainz knackt erstmals seit acht Jahren wieder die 30.000er-Marke

In den ersten fünf Jahren nach der Eröffnung der neuen Mainzer Arena bewegte sich der Zuschauerschnitt der Rheinhessen im Bereich oberhalb der Marke von 30.000 Zuschauern. Seither ging der Zuschauerschnitt zurück, sank zwischenzeitlich auf nur noch rund 26.000 Zuschauer. Nun ist der Zuschauerschnitt erstmals seit der Saison 2015/16 wieder über die Marke von 30.000 Zuschauern gestiegen. Mit dafür verantwortlich ist der neue Cheftrainer Bo Henriksen, der mit seiner extrovertierten Art und einem offensiven Fußball die Euphorie an den Rhein zurückgebracht hat.

In vier von fünf Heimspielen, bei denen Henriksen an der Seitenlinie stand, waren über 30.000 Fans in der Arena. In der Zuschauertabelle sind die Mainzer am Deutschen Meister aus Leverkusen vorbeigezogen und belegen nun deutschlandweit den 17. Platz. Damit stehen zwei Vereine aus Rheinland-Pfalz in den Top 18 Deutschlands nach Zuschauern. Mit zwei oder mehr Vereinen in den Top 18 sind ansonsten nur Nordrhein-Westfalen (sechs Klubs), Bayern (FC Bayern und 1. FC Nürnberg) und Baden-Württemberg (VfB Stuttgart und SC Freiburg) vertreten.

Moselstadion so voll wie seit fast 20 Jahren nicht mehr

Fünf Jahre lang spielte Eintracht Trier in der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar, bis man 2022 den langersehnten Aufstieg in die Regionalliga Südwest geschafft hat. Aus der stieg die Eintracht als Tabellenletzter allerdings direkt wieder ab. Doch von Lethargie war rund um die Mosel keine Spur. Mit einer Rekordsaison – 85 von 93 möglichen Punkten – spielte sich die Mannschaft in die Herzen der Fans. Durchschnittlich kommen fast 3.000 Zuschauer in das Moselstadion. Damit lässt der Oberligist sogar zwei Drittligisten nach Zuschauern hinter sich. Im Vergleich zur Regionalligasaison ist der Zuschauerschnitt um rund 500 Zuschauer pro Spiel gestiegen.

Zuletzt strömten in der Saison 2005/06 – nach dem Abstieg aus der 2. Bundesliga – mehr Fans zur Eintracht. Beim Aufstiegsspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern II stellte die Eintracht ihren Oberliga-Saisonrekord auf. 6.110 Fans feierten die Rückkehr in die Regionalliga. Einzig im Rheinlandpokal waren in dieser Saison noch mehr Fans im Moselstadion. Das Viertelfinalspiel gegen die TuS Koblenz sahen 7.064 Zuschauer.

Koblenz steigt ab und der Verlierer ist die Regionalliga Südwest

Apropos Koblenz: Den gleichen Weg, den Eintracht Trier im vergangenen Jahr eingeschlagen hat, ist nun auch der ehemalige Zweitligist vom Deutschen Eck gegangen. Mehr oder weniger chancenlos tritt die TuS wieder den Gang in die Fünftklassigkeit an – wo man zuletzt ebenfalls fünf Jahre lang spielte. Ein Verlust für die Regionalliga, wo die Koblenzer zu den zuschauerstärksten Vereinen der Südwest-Staffel gehören. Stets über 1.000 Zuschauer kamen ins Stadion Oberwerth. Neben der TuS Koblenz begrüßten nur die Kickers Offenbach, die Stuttgarter Kickers und die KSV Hessen Kassel immer über 1.000 Zuschauer bei ihren Heimspielen. Mit dem höchsten Zuschauerschnitt seit der Saison 2017/18 tritt man nun wieder in der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar an – und kann zumindest hoffen, wieder einen ähnlichen Weg wie Eintracht Trier zu nehmen.

Autor: Christian Link
Quelle: Die falsche 9

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